Rechtsschutz: Wie du vermeidest Anwaltskosten selbst tragen zu müssen – Leitfaden zur Rechtsschutzversicherung

Wusstest du, dass eine Kündigungsschutzklage Anwalts- und Gerichtskosten über 10.000 Euro verursachen kann? Verlierst du den Prozess, musst du diese Kosten aus eigener Tasche bezahlen, denn Recht haben und Recht bekommen ist bekanntermaßen zweierlei. Du kannst der friedlichste und kompromissbereiteste Mensch sein und trotzdem kann es dir passieren, in einen kostspieligen Rechtsstreit verwickelt zu werden. Mit einer Rechtsschutzversicherung vermeidest du, auf den Anwaltskosten sitzen zu bleiben…

Inhalte des Beitrags:

1 Ist Rechtsschutz sinnvoll? Wann lohnt sich eine Rechtschutzversicherung?

2 Welche Kosten übernimmt eine Rechtsschutzversicherung?

3 Was ist durch eine Rechtsschutzversicherung abgedeckt?

3.1 Wer ist versichert und wo bzw. wann gilt der Versicherungsschutz?

3.2 Gilt der Versicherungsschutz sofort?

4 Was deckt eine Rechtsschutzversicherung nicht ab?

5 Was solltest du beim Auftreten eines Streitfalls oder Rechtsproblems unbedingt beachten?

6 Wie hoch sind die Beiträge für eine Rechtsschutzversicherung?

Ist Rechtsschutz sinnvoll? Wann lohnt sich eine Rechtsschutzversicherung?

Nehmen wir mal an, du arbeitest seit vier Jahren als Vertriebsassistentin bei einer Computerfirma. Du verstehst dich gut mit den Kollegen und fühlst dich sehr wohl in der Firma. Doch eines Tages ruft dich dein Chef zum persönlichen Gespräch und kündigt dir fristlos. Grund: Du hättest eine Rechnung nicht bezahlt. Daraufhin hat die Firma diesen wichtigen Kunden verloren. Bei Durchsicht der Unterlagen habe dein Chef zusätzlich festgestellt, dass das nicht das erste Mal war. Fassungslos räumst du deinen Arbeitsplatz und bist dir keiner Schuld bewusst.

Jetzt hast du, wie es so oft im Leben ist, zwei Möglichkeiten:

  1. Du gibst dich geschlagen, obwohl du der festen Überzeugung bist keinen Fehler begangen zu haben und hast eben ab sofort keinen Arbeitsplatz mehr.

Oder

     2. Du gibst nicht nach und schaltest einen Rechtsanwalt ein, der dann eine Kündigungsschutzklage beim 

         Arbeitsgericht einreicht.


Entstehung von Gerichts und Anwaltskosten mehrerer Tausend Euro

Der Rechtsanwalt und auch das Gericht wollen natürlich bezahlt werden. Anwalts- und Gerichtskosten bemessen sich immer nach dem Streitwert. Da du monatlich 3.500 Euro verdienst, setzt das Gericht 10.500 Euro als Streitwert an. Bei Arbeitsprozessen gelten drei Monatsgehälter in der Regel als Streitwert. Das Prozesskostenrisiko liegt in der 1. Instanz bei 5.424,39 Euro. Sollte es noch in die 2. Instanz gehen, kommen noch einmal 5.140,66 Euro hinzu.

Mit dem Prozess- und Anwaltskostenrechner kannst du einfach und schnell die auf dich zukommenden Prozess- und Anwaltskosten im Falle eines Rechtstreits kalkulieren.

Anwaltskostenrechner

Dieses anwalt.de-Widget wurde abgeschaltet. Neue Widgets finden Sie auf anwalt.de.

Wir bitten um Verständnis für diese Maßnahme.

Prozesskostenrechner

Dieses anwalt.de-Widget wurde abgeschaltet. Neue Widgets finden Sie auf anwalt.de.

Wir bitten um Verständnis für diese Maßnahme.

Anders als bei Zivilprozessen, in denen der Verlierer die Kosten tragen muss, fallen unabhängig vom Prozessausgang in Arbeitsprozessen immer Kosten an. Selbst wenn du also gewinnst und wieder eingestellt werden musst, hast du erhebliche Anwalts- und Gerichtskosten zu zahlen.

Wenn du keine Rechtsschutzversicherung hast, solltest du dir genau überlegen, ob es die Klage wert ist. Reicht dein Geldbeutel für die Rechtsauseinandersetzung überhaupt aus? Zumal dein monatliches Gehalt vorerst weggebrochen ist und du deine laufenden Lebenshaltungskosten wie Miete, Lebensmittel, Versicherungsbeiträge etc. weiterhin stemmen musst. Vorhandener Rechtsschutz wäre in diesem Fall offensichtlich sinnvoll. Denn dein finanzielles Risiko würde deutlich gemindert werden.

Ähnliche Beiträge