Die häufigsten Ursachen für Berufsunfähigkeit
Keine materiellen Güter oder Ähnliches. Der Wert der Arbeitskraft übersteigt den anderer Besitztümer für viele deutlich. Menschen mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung verdienen in ihrem Arbeitsleben um die 1,3 Millionen Euro. Mit Abitur beträgt dieser Wert sogar 1,6 Millionen Euro. Bei Menschen mit Uni-Abschluss beträgt dieser Wert sogar 2,3 Millionen Euro.
Wie groß ist Ihr Risiko berufsunfähig zu werden?
Das Risiko berufsunfähig zu werden ist höher als viele Berufstätige erwarten. Denn Statistiken zeigen, dass knapp jeder vierte Arbeitnehmer berufsunfähig wird. Eine 30-jährige Frau wird nach Berechnungen der Vereinigung deutscher
Versicherungsmathematiker mit einer Wahrscheinlichkeit von 26 Prozent berufsunfähig. Bei männlichen Berufstätigen gleichen Alters beträgt die Wahrscheinlichkeit 24 Prozent. Außerdem zeigt die Statistik, dass sowohl ältere als auch jüngere Menschen von Berufsunfähigkeit getroffen werden können. Wer berufsunfähig wird, ist im Schnitt 44 Jahre alt.
Welche Ursachen für Berufsunfähigkeit sind die häufigsten?
Verletzungen am Rücken, Gelenkerkrankungen, Unfälle und auch psychische Erkrankungen. Es gibt unterschiedliche Gründe dafür, dass Menschen berufsunfähig werden.
Durch eine jährliche statistische Untersuchung der Ratingagentur Morgen & Morgen lässt sich nachvollziehen, welche Gründe für Berufsunfähigkeit am häufigsten vorkommen. Auffällig dabei: Der häufigste Grund der letzten Jahre hat sich noch weiter verstärkt.
Herz- und Gefäßerkrankungen, sowie Unfälle sind mit jeweils ca. 7 Prozent eher seltene Ursachen für die Berufsunfähigkeit.
Mit knapp 17 Prozent machen Krebs und anderweitige bösartige Geschwüre einen größeren Anteil der Auslöser für eine Berufsunfähigkeit aus. Erkrankungen des Skelett- und Bewegungsapparates sind bei ca. 20 Prozent der Grund für die Berufsunfähigkeit. Bis 2010 waren diese Art der Erkrankungen tatsächlich auch die häufigste Ursache. Mittlerweile dominieren jedoch psychische Erkrankungen die Statistik.
Psychische Krankheiten: Der häufigste Grund für Berufsunfähigkeit
Mit knapp 35 Prozent sind psychische Erkrankungen mit Abstand die häufigste Ursache für Berufsunfähigkeit. Bei Menschen unter 50 fällt dieser Anteil sogar noch etwas höher aus. Somit ist ungefähr jede Dritte Berufsunfähigkeit auf psychische Probleme wie Depression oder Burnout zurückzuführen. Erkennbar wird dadurch: Nicht nur Menschen, die vorrangig körperlich arbeiten müssen Ihre Arbeitskraft absichern. Auch in Bürojobs ist eine Berufsunfähigkeit ein Risiko.
Reicht die gesetzliche Erwerbsminderungsrente?
Ihre Arbeitskraft ist nicht abgesichert und Sie werden berufsunfähig? Dafür gibt es ja noch die gesetzliche Erwerbsminderungsrente, um die finanziellen Folgen einer Berufsunfähigkeit abzumildern. Das Problem dabei: Der gewohnte Lebensstandard ist damit häufig nicht mehr abgesichert.
Arbeitnehmer die vor dem 2. Januar 1961 geboren sind, haben noch Anspruch auf eine im Vergleich umfangreichere Erwerbsminderungsrente aus der gesetzlichen Rentenversicherung. Menschen die später geboren sind werden mit deutlich schwierigeren Voraussetzungen konfrontiert. Nur wer weniger als 6 Stunden am Tag irgendeiner Beschäftigung nachgehen kann, erhält überhaupt noch Leistungen.
Die volle Rente, für gewöhnlich weniger als ein Drittel des letzten Bruttogehalts, kann nur bezogen werden, wenn weniger als drei Stunden Arbeit am Tag möglich sind. Gerade für jüngere Beschäftigte, die bisher noch geringe Rentenansprüche erworben haben, wird der Lebensunterhalt so nicht abgesichert.
Insgesamt bedeutet das: Jeder der von seinem Einkommen abhängig ist, muss eine zusätzliche Absicherung in Betracht ziehen. Dafür gibt es zum einen die Berufsunfähigkeitsversicherung, aber auch alternative Produkte.
Wie kann ich mich gegen Berufsunfähigkeit versichern?
Mit der privaten Berufsunfähigkeitsversicherung wird der Versicherten Person eine Rente gezahlt, wenn wegen einer Erkrankung oder eines Unfalls eine Berufsunfähigkeit von mindestens 50 Prozent vorliegt. Die Höhe der Rente lässt sich individuell vereinbaren. Empfehlenswert, um den Lebensstandard im Falle der Berufsunfähigkeit aufrecht zu erhalten, sind 70 bis 80 Prozent des Nettoeinkommens. Für junge Leute ist der frühe Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung von Vorteil.
Denn je jünger und gesünder der Versicherungsnehmer beim Abschluss ist, desto geringer ist für gewöhnlich auch der Beitrag. Da eine Berufsunfähigkeitsversicherung jedoch nicht in allen Fällen möglich ist, oder durch Beruf und Bedürfnis andere Versicherungen eher infrage kommen, werden einige Alternativen angeboten.
Dazu zählen bspw. die Grundfähigkeitsversicherung und die Erwerbsunfähigkeitsversicherung. Auch eine Dread-Disease-Versicherung, welche bei schweren Krankheiten wie z.B. Krebs eintritt, kann eine Option sein. Zuletzt kann eine Multi-Risk-Versicherung für einen Rundumschutz gegen Erkrankungen und Unfälle sorgen, indem verschieden Bausteine anderer Versicherungen kombiniert werden.