Stiftung Warentest hat getestet – erhebliche Preisunterschiede bei der Wohngebäudeversicherung

Wer ein Haus besitzt, benötigt eine Wohngebäudeversicherung – diese ist unverzichtbar. Schließlich schützt sie vor hohen Kosten bei Schäden durch Feuer, Leitungswasser, Sturm, Hagel und Naturgefahren (Elementarschäden), sofern Elementarschäden mitversichert wurden. In der Realität stehen viele Versicherte im Schadensfall allerdings ohne diesen Schutz dar, da der Versicherer die Entschädigung kürzt oder ablehnt. Laut Stiftung Warentest ist das bei jedem zweiten Tarif der Fall und hat nicht selten den finanziellen Ruin zur Folge. Insgesamt wurden im Test 79 von 178 Tarifen als mangelhaft und damit als nicht empfehlenswert bewertet.

Wie also finde ich eine Wohngebäudeversicherung, die im Schadensfall die Kosten vollständig übernimmt und wie kommt es zu den großen Preisunterschieden in der Versicherungspolice? Das erfährst du in diesem Blogbeitrag.


Inhaltsverzeichnis

1. 10 Faktoren zur Preisbestimmung der Wohngebäudeversicherung

2. Das Fazit

3. Das FinaFair-Ranking


10 Faktoren zur Preisbestimmung der Wohngebäudeversicherung

Die Höhe des Versicherungsbeitrags für die Wohngebäudeversicherung ist von den folgenden 10 Faktoren abhängig, die sich von Haus zu Haus unterscheiden.

1. Lage

Die Versicherer unterteilen das Bundesgebiet zum einen in Gefahrenzonen. Entscheidend ist hierbei unter anderem, ob es sich bei dem Standort des Hauses um ein Hochwassergebiet handelt, es häufig zu Stürmen kommt oder sich beispielsweise ein Fluss in direkter Nähe befindet. Zum anderen wird geschaut, ob sich das Haus in teurer oder einfacher Wohnlage befindet.

Mithilfe deiner Postleitzahl kannst du dich vorab darüber informieren, wie hoch die Gefahr von Hochwasser, Sturm, Hagel und Erdbeben für den Standort deines Hauses ist. Hierzu eignet sich das informative Tool des GDV (Verbraucherportal der Versicherer), welches auf unserer Homepage hier verlinkt ist: Naturgefahren-Check

2. Alter

Je älter das Haus ist, desto größer ist die Gefahr, dass es zu einem Schadensfall kommt – beispielsweise durch Leitungswasserschäden. Bei dieser Art von Schaden handelt es sich übrigens um die häufigste Schadenart in der Wohngebäudeversicherung. Mit dem Alter des Hauses erhöht sich auch der Versicherungsbeitrag sowie der Schwierigkeitsgrad eine Versicherung zu finden, die eine Wohngebäudeversicherung für das Haus anbietet.

3. Sanierungen

Angelehnt an das hohe Alter eines Hauses ist es von Bedeutung, ob in der Vergangenheit Sanierungsarbeiten durchgeführt wurden. Dies wird vor allem ab einem Alter von 30 Jahren und aufwärts von der Versicherung abgefragt und geprüft. Bei der Sanierungsfrage ist entscheidend, dass eine Gesamtsanierung der sanitären Anlagen, des Dachstuhls oder auch der Heizungsanlage durchgeführt wurde. Eine Teilsanierung gilt nicht als Sanierung. Wurden beispielsweise nur einzelne Dachziegel erneuert, kann dies dem Versicherer gegenüber nicht als Sanierung angegeben werden.

4. Nutzung

Bei der Nutzung des Hauses ist zum einen entscheidend, ob es selbst bewohnt oder vermietet wird. Zum anderen stellt sich die Frage, ob es dauerhaft bewohnt wird. Steht das Haus für einige Zeit leer, ist es unbeobachtet und das Risiko eines Schadensfalls erhöht sich. In diesem Fall steigt der Versicherungsbeitrag.

5. Bauart

Die Bauart des Hauses hat Einfluss auf verschiedene Risiken. Handelt es sich beispielsweise um ein Reetdachhaus, erhöht sich automatisch das Risiko der Brandgefahr und damit auch der Versicherungsbeitrag.

6. Größe

Mit der Größe des Hauses steigen ebenfalls die Versicherungskosten. Die Wohnfläche wird außerdem als Grundlage dafür verwendet, den Neubauwert zu ermitteln. Hierbei kommt es zwischen den verschiedenen Versicherern zu erheblichen Unterschieden in der Kalkulation: Einige berechnen Balkone, Keller oder Dachschrägen mit ein, andere wiederum nicht. Daher sollten hier unbedingt Rückfragen gestellt werden. Bei älteren Häusern wird bei der Beitragsberechnung des Öfteren anstelle der Wohnfläche, der Wert des Hauses im Jahr 1914 (Versicherungswert 1914) verwendet.

7. Unterkellerung

Mit der Frage nach der Größe des Hauses geht einher, ob das Haus unterkellert ist. Hierdurch erhöht sich die die Nutzfläche des Hauses. In diesem Kontext ist ebenfalls entscheidend, ob der Keller als Nutzkeller oder Wohnraum dient.

8. Ausstattung

Je nach Ausstattung des Hauses erhöht sich der Wert des Gebäudes. Hierzu zählen beispielsweise hochwertige Türen und Fenster, eine Fußboden- oder Deckenheizung, Nebengebäude wie eine Garage oder die Verarbeitung von Stuck an den Wänden. Im Schadensfall kommt es hierbei zu höheren Kosten, wenn die entsprechende Ausstattung ersetzt werden muss.

9. Leistungsinhalt

Die Wohngebäudeversicherung besteht aus unterschiedlichen Bausteinen. Die klassische Absicherung inkludiert Schäden bei Feuer und Blitzschlag, Leitungswasser sowie Sturm und Hagel. Empfehlenswert ist außerdem der Schutz bei Schäden durch Naturgefahren. Durch den Klimawandel kommt es in diesem Kontext unter anderem immer häufiger zu Überschwemmungen oder auch Lawinen. Darüber hinaus lassen sich bei der Wohngebäudeversicherung die Bausteine Glasbruch, Photovoltaik, Ableitungsrohre auf dem Grundstück und außerhalb des Grundstücks hinzufügen.

Der gewählte Leistungsinhalt bestimmt die Höhe der Versicherungspolice. Allerdings sollten aus diesem Grund keine entscheidenden Leistungen ausgeschlossen werden. Im Schadensfall führt dies nicht selten zu einem finanziellen Ruin.

10. Selbstbeteiligung

Versicherer bieten die Option an, eine Selbstbeteiligung in die Versicherungspolice zu integrieren. Dies bedeutet, dass du im Schadensfall für eine vorab bestimmte Summe selbst aufkommst. Je höher diese Selbstbeteiligung ist, desto geringer fällt die Versicherungsprämie aus.


Das Fazit

Die Faktoren für die Höhe der Wohngebäudeversicherung machen deutlich: die Absicherung gestaltet sich sehr individuell. Dies ist der Grund, warum wir davon abraten, Vergleichsrechner zu nutzen. Hierbei werden viele entscheidende Faktoren außer Acht gelassen.

Die Folgen sind an dem Test der Stiftung Warentest zu erkennen: über die Hälfte der Tarife ist kritisch zu sehen und nicht empfehlenswert. Ist beispielsweise die grobe Fahrlässigkeit nicht mitversichert, kommen viele Versicherer für die Kosten im Schadensfall gar nicht oder nur begrenzt auf. Mit brennenden Kerzen auf dem Sofa eingeschlafen oder den Küchenherd nicht ausgeschaltet und das Haus verlassen – viele Situationen führen schnell zu grober Fahrlässigkeit. Damit das Leistungsniveau der Versicherung ausreicht, ist eine Bewertung mit „sehr gut“ unbedingt zu empfehlen. Stiftung Warentest hat gezeigt: ein „gut“ ist bei der Wohngebäudeversicherung nicht genügend.

Damit all diese Faktoren sowie die Leistungsunterschiede zwischen den Tarifen berücksichtigt werden, empfehlen wir die Tarifierung deiner Wohngebäudeversicherung durch einen Versicherungsspezialisten.

Dies macht ebenfalls das folgende Beispiel deutlich:

Durch ein Feuer wurde das Haus der Familie Müller gänzlich zerstört und ist damit nicht mehr bewohnbar. Die eigens zusammengestellte und abgeschlossene Wohngebäudeversicherung übernimmt die Kosten für die Hotelunterbringung nicht im vollen Umfang, so dass die Familie auf einem Betrag von mehreren tausend Euro sitzenbleibt. Denn entscheidend bei der Leistung der Versicherung ist hier: Wird die Unterbringung im Hotel von der Versicherung übernommen? In welcher Höhe und welchem Zeitraum werden die Kosten übernommen?

Dass diese und viele weitere Leistungsinhalte aus Unwissenheit und Intransparenz nicht abgeschlossen werden, erleben wir häufig. Was bleibt ist ein großer finanzieller Schaden.


Das FinaFair-Ranking

Aufgrund jahrzehntelanger Erfahrungen in der Wohngebäudeversicherung, können wir folgende Versicherer mit Blick auf ihren Leistungsumfang uneingeschränkt weiterempfehlen:

  1. Grundeigentümer Versicherung: Ein über 100 Jahre alter Spezialversicherer für Immobilien mit sehr guten Preis-/ Leistungsverhältnissen und einer sehr fairen Schadenregulierung.
  2. Alte Leipziger: Gut zu wissen: Die Alte Leipziger bietet einen Tarif für handwerklich-Begabte an. Werden einige Leistungen in Eigenregie erbracht, beispielsweise die Decke selbst gestrichen, wird dies mit einem günstigen Tarif honoriert.
  3. HDI: Gut zu wissen: Besitzt du ein älteres Haus, könnte die HDI der richtige Versicherer für dich sein. Die Annahmepolitik gestaltet sich hier großzügiger, wobei das Leistungsniveau durchgehend sehr gut ist.

Unser Tipp: der Versicherungscheck

Du besitzt bereits eine Wohngebäudeversicherung? Dann empfehlen wir einen regelmäßigen Versicherungscheck. Insbesondere ältere Policen enthalten viele Lücken, wie der Schutz bei grober Fahrlässigkeit oder Naturgefahren.

Stellt sich heraus, dass eine Kündigung ratsam ist, sollte die bestehende Versicherung erst gekündigt werden, wenn die neue Versicherungspolice vorliegt.


Wir helfen dir gerne dabei, deine Wohngebäudeversicherung zu überprüfen oder den geeigneten Schutz für dich und dein Haus zu finden.

Dein FinaFair-Team

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